Fossomatic 7 DC 600

Mit dem Fossomatic 7 ist die LuD in der Lage, zusätzlich zur routinemäßigen Zählung der Somatischen Zellen auch die Zelldifferenzierung durchzuführen. Neben den Epithelzellen aus dem Eutergewebe bestehen die Somatischen Zellen vor allem aus den Leukozyten (weiße Blutkörperchen). Diese setzen sich zusammen aus Makrophagen, Lymphozyten, und polymorphkernigen neutophilen Granolozyten (PMN).

In einer gesunden Milchdrüse stellen die Makrophagen die größte Fraktion dar. Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, im Falle einer Euterinfektion Entzündungsmediatoren auszuschütten, damit PMN’s aus dem Blut in das Euter gelangen. In einer akuten Entzündungsphase machen die PNM’s bis über 90 % an der Gesamtzellzahl aus. Ihre Hauptaufgabe ist es, die in das Euter eingedrungenen Bakterien durch Phagozytose zu beseitigen. Die Lymphozyten spielen bei der erworbenen Immunabwehr eine große Rolle. Sie bilden sich zu Gedächtniszellen aus, damit das Immunsystem bei einer neuen Infektion schneller reagieren kann.

Bei chronischen und akuten Entzündungsverläufen verändern sich die prozentualen Anteile dieser verschiedenen Zelltypen an der Gesamtzahl der Somatischen Zellen. Hieraus können weitere wichtige Informationen zum Status einer Euterentzündung generiert werden.

Für die Analyse der Milchinhaltstoffe mit den Milkoscan Geräten wird die Infrarotspektroskopie benutzt. Die Infrarotstrahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, die sich an das langwellige, also das „rote  Ende“ des für das menschliche Auge sichtbaren Spektralbereichs anschließt.

Die Milkoscan FT+ arbeitet im mittleren Infrarotbereich zwischen 3.000 und 10.000 nm. Dabei wird durch ein FTIR-Interferometer für jede Milchprobe das gesamte Spektrum erzeugt. Das ermöglicht nicht nur besonders genaue Messungen, sondern bietet auch die Möglichkeit neue Parameter zu untersuchen.

Für die Untersuchung wird jede Milchprobe in einer Küvette mit infrarotem Licht bestrahlt. Die Lichtenergie dringt durch die Probe und regt bestimmte Atomgruppen in den Molekülen zu Schwingungen an. Hierdurch wird ein Teil des infraroten Lichts absorbiert. Die Stärke dieser Absorption hängt dabei von der Konzentration des zu untersuchenden Stoffes in der Probe ab. Die verbleibende Lichtenergie wird auf der anderen Seite der Küvette mit einem Detektor gemessen und mittels einer mathematischen Formel in z.B. „% Fettgehalt“ umgerechnet.

Voraussetzung für die Untersuchung mittels Infrarotspektroskopie ist, dass das Analysegerät für alle zu untersuchenden Stoffe kalibriert ist. Das heißt, es ist eine Eichsubstanz erforderlich, die vorher bereits mit einer referenzanalytischen Methode analysiert wurde. Für diese Substanz lässt sich ein mathematischer Zusammenhang zwischen den gemessenen Absorptionen und den bekannten Konzentrationen berechnen (Eichkurve). Damit vermag man nun auch die Konzentration des Stoffes in einer unbekannten Probe ermitteln.